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Pokal der Stadt Zittau

BERICHTE > 2008

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Meine Sicht - die etwas andere Berichterstattung vom Pokal der Stadt Zittau

Samstag 08.März 2008 kurz nach 12 Uhr - der erste große Schritt für einen erfolgreichen Boxnachmittag ist getan. Dank vieler Helfer steht unser Boxring auf Tennisplatz 3 des Westparkcenter Zittau.

Kurz nach 9 Uhr bin ich im Westparkcenter eingetroffen und bis dahin hatte das Team um Torsten Neumann schon gut vorgearbeitet. Der Tennisplatz 3 ist nicht mehr als solcher zu erkennen und vollkommen mit Teppich bedeckt, auch Tische und Bänke sind schon in der Halle, so dass jetzt nur noch der Boxring fehlt. Na dann los . Geschätzte 100 Einzelteilemüssen aus dem Container in die Tennishalle. Bloß gut das Sigi und Bernd da sind und genau wissen wo welches Teil hinkommt. Ich steh etwas abseits und beobachte kurz das Gewusel, es erinnert an einen Ameisenhaufen, und mich ergreift, nicht zum letzten Mal an diesem Tag, ein Gefühl der Dankbarkeit.

Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass ich noch ein paar Minuten habe, um meine "Kommandozentrale" einzurichten. Langsam steigt die Anspannung. Ich hoffe nur dass alle Vereine und Boxer anreisen. `In einer knappen Stunde bist Du schlauer ` versuch ich mich etwas zu beruhigen. Die letzten Tage haben ihre Spuren hinterlassen ..

Dienstagabend, kurz vor 18.00 Uhr, ich will gerade los - zu einer Besprechung. Für Samstag ist alles klar, die Kämpfe stehen und ein paar Ausfälle mit einberechnet, erwarten die Zuschauer 18 Boxkämpfe. Das Gefühl, das diesmal alles zu glatt läuft, ignoriere ich gekonnt und freue mich auf Samstag. Kurz nach 18.00 Uhr sieht alles anders aus, denn soeben hat mir eine freundliche Stimme im gebrochenen Deutsch am Telefon zu verstehen gegeben, das die eingeplanten neun tschechischen Boxer nicht kommen werden - den Grund? - hab ich schon wieder vergessen - zu groß ist der Schock. Meine gesamte Kampfplanung bricht wie ein Kartenhaus zusammen. Jetzt ne Zigarette um einen klaren Kopf zu bekommen, aber ich hab keine in greifbarer Nähe. Na ja - was soll ´s - auf zum Termin und danach Kartenhaus wieder aufbauen. " Wenn wir nur genügend eigene Boxer hätten..." schießt es mir wieder einmal durch den Kopf und ich beschließe dem Thema Nachwuchsgewinnung noch mehr Priorität zu geben. Was folgt sind drei Tage an dem mein Handy, na sagen wir, einen Härtetest durchläuft.

" Mahlzeit" schallt es durch die Tennishalle. Als ich aufschaue steht Andreas aus Mittweida mit seinen Boxern vor mir. Jetzt geht's los. Nach und nach kommen die eingeladenen Vereine an und es entsteht schnell ein Stimmenwirrwarr um meine "Kommandozentrale". Die Jungs gehen über die Waage. Trotz des scheinbaren Durcheinanders löst sich meine innere Anspannung. Zum einen sind Klaus und ich ein eingespieltes Wiegeteam, zum anderen steht schnell fest, dass fast alle Boxer da sind. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Die obligatorische Trainerkonferenz erledigen wir in Rekordzeit und ohne Probleme.

Nun ist kurz Zeit unseren neuen Sprecher zu begrüßen und mit Ihm die letzten Details zu besprechen. Ich will gerade wieder zu meinem Laptop, da steht Sie vor mir - "meine" Heidi ! Sie ist jemand, den kannst Du Tag und Nacht anrufen, Sie wird immer helfen und will dafür noch nicht einmal Blumen als Dank. Heut bekommt Sie trotzdem welche und ich bekomm dafür bestimmt nach der Veranstaltung einen "Anranzer", aber egal sie hat es verdient. `Eigentlich weiß ich von Ihr verdammt wenig` schießt es mir durch den Kopf während ich Sie begrüße. Ich versorg sie mit allen nötigen Info`s und schon steht der erste Trainer vor mir und will die Kampfansetzung schwarz auf weiß haben. Kein Problem.

Ein Blick in die Halle zeigt mir, dass alles läuft, jeder kennt seine Aufgabe und wir liegen voll im Zeitplan. Klaus hat mittlerweile das Kommando in den Katakomben übernommen und bereitet den Einmarsch der Mannschaften vor. Alles ist bereit - ein kurzer Check - ein Zeichen zu Bernd an der Technik und der Pokal der Stadt Zittau kann beginnen.

Jetzt hab ich Zeit kurz zu verschwinden..

Auf dem Weg zurück hole ich mir eine kurze "Wasserstandsmeldung" vom Einlassteam Heike, Mandy und Sebastian. Es sieht nicht so gut aus - zu wenig zahlende Zuschauer. Auch das ist so eine Sache die ich nicht verstehe. Wir waren im Vorfeld in allen regionalen Medien präsent, haben mit Plakaten geworben und ich hatte gehofft dass die letzte Boxnacht noch etwas nach wirkt. Leider alles ohne großen Erfolg.

Ich begrüße einige Stammzuschauer und höre immer wieder dieselbe Frage: "Boxt Cindy heut?" Kurze Erklärung warum sie es heut nicht tut - die Zeit drängt - ich muss noch in meine weißen Klamotten.

Der erste Kampf läuft und in mir löst sich die letzte Anspannung. Unseren neuen Ringsprecher haben wir uns beim Fußball ausgeliehen, da Günter im Urlaub ist und Rainer vor einigen Wochen das Handtuch geworfen hat, aber Schub ist Profi und führt sicher durch die Veranstaltung. Ein kleinwenig Zufriedenheit macht sich breit. Vergessen, die persönliche Enttäuschung die immer wieder in mir aufkam, wenn ich das Wort `Ringsprecher` nur hörte.

Kampf drei ist zu Ende und nun stehe ich als Ringrichter im Ring. Es ist immer wieder etwas Besonderes einen Boxring zu betreten. Früher als Kämpfer, jetzt als Ringrichter und ab und zu als Trainer. Seit fast 25 Jahren spielt Boxen eine mal mehr mal weniger große Rolle. Unzählige persönliche Erlebnisse und Geschichten verbinde ich mit diesem Sport.

Pause. Kurze Absprachen für den zweiten Teil und dann noch schnell in die Kabinen, denn Stefan und Eric boxen nach der Pause und ich will ihnen wenigstens noch Erfolg wünschen, wenn ich heute schon zum stillsitzen verdonnert bin. Das Problem, ich komm nicht weit. Reiner Seifert von der Sächsischen Zeitung fängt mich ab und wir besprechen kurz die kommende Berichterstattung. Es ist immer wieder bemerkenswert wie er es schafft aus ein paar Stichpunkten und Info`s eine Boxveranstaltung in der Zeitung zu präsentieren.

So, jetzt aber zu den Jungs..

Ich sitze wieder am Ring und auf dem vor mir liegenden Punktzettel steht der Name Stefan Wenzel. Anspannung und Nervosität macht sich in mir breit. Stefan steigt zum ersten Mal vor heimischem Publikum in den Ring. Wenn ich das richtig vorhin gesehen habe, ist seine Freundin auch da. Ich hoffe nur er setzt sich nicht zu sehr unter Druck und verkrampft. Was war das für eine Schlacht vor 14 Tagen in Cottbus, als Stefan seinen ersten offiziellen Wettkampf bestritt und gewann. Leichter wird es heut nicht, aber ich hoffe und wünsche Ihm das er heut erfolgreich ist.

Gong zur ersten Runde - oh je, ich sehe schon, Stefan steht viel zu weit in der Rücklage, Deckung ist gut, aber der Schritt fehlt zur Schlaghand. Sein Gegner schlägt häufiger und schneller. Oh man - ich sitz hier und kann nix machen - ich schau mich um und hoffe ich kann Cindy oder irgend jemanden als Sprachrohr benutzen - keiner da - alle verfolgen gespannt den Kampf. Es ist zum verrückt werden - warum schlägt er nicht öfter die Führhand? Erste Runde deutlich verloren - ich schau mich wieder um - Cindy kommt vorbei - kurze Zeichensprache und sie weiß was ich meine. Zweite Runde - Stefan boxt besser, aber immer noch zu verkrampft. Cindy versucht von außen Stefan meine Anweisungen rein zu rufen. Stefan kämpft und versucht alles, aber heut ist sein Gegner über alle vier Runden der Bessere. So steht dann auch auf meinem Punktzettel ein klarer Sieg für Stefans Gegner - leider. Ich hoffe nur, dass Eric es besser macht.

Drei Kämpfe später ist Eric an der Reihe. Für ihn ist es der letzte Kampf vor den Sachsenmeisterschaften und deshalb wäre ein Erfolgserlebnis umso wichtiger.Es kommt leider anders. Auch Eric findet nicht die boxerischen Mittel um seinen Gegner zu besiegen. Ärger steigt in mir hoch, denn ich sehe Fehler die eigentlich der Vergangenheit angehören sollten. Stefan und Eric haben beide eine gute kämpferische Leistung gezeigt, trotzdem kann ich meine Enttäuschung über die Niederlagen nur schwer verbergen und ein Blick zu Klaus sagt mir, dass es ihm ähnlich geht.

Die restlichen Kämpfe verlaufen ohne Probleme. Jetzt noch die Pokalgewinner auszeichnen und dann ist der Boxwettkampf um den Pokal der Stadt Zittau Geschichte.

Beim Abbau fassen wieder alle mit an und keine 3 Stunden später erinnert auf Tennisplatz 3 nichts mehr daran, dass dort eine Boxveranstaltung stattgefunden hat.

Bernd hat einen Tisch organisiert und wir sitzen mit einigen Helfern und Sportlern noch auf ein Bier zusammen - Zeit für eine erste kurze Auswertung.

Schlusswort:

Danke!!!! Dank an alle, die den Boxclub Dreiländereck unterstützen. Dank an diejenigen die helfen diese Abteilung am Leben zu erhalten und mit Leben zu erfüllen. Dank an unsere Sponsoren. Dank an die, die immer ein offenes Ohr für uns haben und da sind wenn sie gebraucht werden.

.... und ein kleiner Dank an diejenigen, die versuchen uns Knüppel zwischen die Beine werfen, denn es gibt keine bessere Motivation für mich weiter zu machen!

Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!

Mit sportlichem Gruß

Stefan Brussig



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